Veröffentlicht: 16.09.2023
"Was wird mit Davos in Verbindung gebracht?", fragten sie die BPW Davos Klosters als es um das Thema des Regionalanlasses ging. Die Antwort war schnell gefunden: Mit dem Jahrestreffen des World Economic Forums, meistens als WEF abgekürzt, macht Davos jeden Januar Schlagzeilen.
Unter diesem Motto durfte die Präsidentin der BPW Davos Klosters, Lydia Buchli, am Freitagnachmittag denn auch sage und schreibe 67 BPW im Kongresszentrum Davos begrüssen. An jenem Ort übrigens an dem sich alljährlich auch die Teilnehmenden des WEF einfinden. Was sie dort tun, erläuterte Nicola Port, Chief Legal Officer des WEF. Das WEF sei eine Organisation mit rund 850 Mitarbeitenden, die sich als Plattform zum Diskurs zwischen den verschiedenen Beteiligten (Stakeholder) einer Gesellschaft versteht, erklärte sie. Dabei wolle man den tiefgreifenden, komplexen und beschleunigten Wandel in dem sich die Welt aktuell befinde, begleiten und mithelfen, Lösungen zu entwickeln. Denn die aktuellen Herausforderungen könnten weder von Regierungen, noch der Wirtschaft oder der Zivilgesellschaft alleine bewältigt werden. Finanziell getragen wird das WEF von 845 führenden globalen Unternehmen aus allen Sektoren und Regionen. Diese arbeiten mit Gruppen zusammen, die junge Menschen, die Wissenschaftler, die Kultur und die Zivilgesellschaft repräsentieren.
Beim seit rund 50 Jahren im Januar in Davos stattfindenden Jahrestreffen finden sich 2500 Vertreter all dieser Gruppierungen aus rund 100 Ländern zusammen, um in etwa 650 Sessionen und Workshops Fragen zu diskutieren und Lösungen vorzuschlagen. Gemäss einer Studie aus dem Jahr 2020 bringt das Treffen für die Schweiz einen Umsatz von circa 109 Millionen Franken, 63 Millionen davon alleine in Davos/Klosters. Diese Zahlen seien wahrscheinlich eher zu tief angesetzt, schloss Port ihren spannenden Vortrag. Mehr Infos unter weforum.org
Ebenso interessant ging es beim anschliessenden Podiumsgespräch weiter. Hans Peter Michel war während 8 Jahren Landammann (Gemeindepräsident) von Davos und damit „Gastgeber“ beim Jahrestreffen des WEFs. Beim Besuch eines amerikanischen Präsidenten würden die ersten Vorboten bereits sechs Wochen vor dem Anlass in Davos eintreffen, es seien rund 1500 Personen und 40 Fahrzeuge involviert. „All das und auch das Essen für den Präsidenten wird mitgebracht“, erzählte er. Anspruch auf Schutz durch die offizielle Schweiz, das erklärt die Präsenz von Polizei und Armee, hätten jedoch alle am Jahrestreffen anwesenden Regierungsvertretenden. „Die Amerikaner sind anspruchsvoll, aber Profis. Schwieriger wird es mit den Sicherheitskräften aus Ländern, die weniger routiniert sind, wusste Michel zu berichten. Unterkunft für viele dieser Leute beschafft BPW Beatrice Meisser mit ihrem Unternehmen Intire Residence. „Beim Besuch des amerikanischen Präsidenten Donald Trump war lange unsicher, ob er kommen würde“, erzählte sie auf dem Podium. „Dann am Weihnachtstag kam der Anruf: Er kommt und wir brauchen 1500 Zimmer.“ Dann sei es ihre Aufgabe zu erklären, dass das nicht möglich sei. Genauso wie sie Delegationen immer wieder von „unglaublichen Ideen“ abbringen und ihnen die hiesigen Regeln sowie Gepflogenheiten erklären müsse. Nach gut 20 Jahren Tätigkeit biete sie inzwischen mit einem Team von rund 80 Personen so ziemlich jede Dienstleistung von der Unterkunft über die Vase bis zum Make-up an.
Beim anschliessenden Rundgang mit Mitarbeitenden von Davos Congress durch das Kongresszentrum wurden den BPW die verschiedenen Räumlichkeiten gezeigt und die eine oder andere Anekdote aus vielen Jahren Erfahrung mit dem WEF geteilt.
Beim von Sandra Fröhlich vom Zentralvorstand BPW Switzerland offerierten Apéro und anschliessenden Nachtessen im nur wenige Schritte entfernten Hotel Waldhuus gab es für die BPW viel Gelegenheit das Gehörte nachklingen zu lassen und weiter zu diskutieren. Sofern sie sich denn nicht von den Tricks des jungen Klosterser Zauberers Tino Platz ablenken liessen. „Ich habe ganz genau hingeschaut, konnte aber nicht sehen, wie er es gemacht hat“, tönte es anschliessend von verschiedenen Seiten. Welch schöneres Kompliment könnte man einem Zauberer wohl machen? Zufrieden zeigten sich die BPW beim Abschied mit dem Anlass. „Es war spannend und wir haben viel gelernt“, hiess es allgemein.
Die BPW im Kongresszentrum Davos